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Unser Gründer

Von der Idee und Gründung einer Judoschule durch Rosi und Toni Strumbel

Toni Strumbel wurde am 19.08.1941 in Ljubljana/Slowenien geboren und fing in seiner Heimat im Jahre 1957 mit dem Judosport an. Nachdem er als Elektriker nach Deutschland kam, trainierte er in seiner neuen Heimatstadt Karlsruhe erfolgreich weiter.

Anfang 1962 eröffnete der aus Frankfurt kommende mehrfache Europameister, Deutsche und internationaler Deutsche Meister, sowie spätere Bundestrainer Heiner Metzler den Judo-Club Kodokan Karlsruhe. Durch sein Training reifte bald eine erfolgversprechende junge Schar von Wettkämpfern heran, mit Kämpfern wie Carmelo Clacano, Michael Sziedat, Martin Balog, Nobert Nolte, Klaus Siegel und Toni Strumbel.

 

Von außerhalb kam Verstärkung durch die Judoka Fritz Rudat und Horst Alpers und die Mannschaft etablierte sich bald in Badens Spitze. Unter der Führung von Norbert Nolte gelang 1968 die Fusion der beiden kampfstärksten Judovereine in Baden zum heutigen Budo-Club Karlsruhe. Durch den Judosport lernte Toni Strumbel seine Rosi kennen, die immerhin auch Trägerin des blauen Gürtels im Judo ist, und die er im April 1966 heiratete.

Ein paar persönliche Kampferfolge von Toni Strumbel sollten an dieser Stelle genannt werden:

  • 3. Platz bei der IDEM 1965 in Aachen 
    (dabei erlitt er eine Knieverletzung, und wurde deswegen 3x operiert), 
    danach trotzdem noch 7 x Badischer Meister,
  • 2. Platz bei der Süddeutschen EM 1965,

Mitglied der Bundesliga-Mannschaft des BC Karlsruhe von 1968 bis 1972

Seinen letzten offiziellen Kampf bestritt Toni Strumbel im September 1972 beim Rhode-Pokal-Finale.

Im Jahr 1973 legte Toni Strumbel seine Prüfung zum Judo-Lehrer ab und die Idee zur Gründung einer eigenen Judoschule brachte das Ehepaar Rosi und Toni Strumbel dann nach Offenburg, weil sich dort geeignete Räumlichkeiten für eine Judoschule fanden. Toni Strumbel suchte einen Standort, der ihm die Möglichkeit bot, den Judosport von der Pike auf zu etablieren. Buchstäblich aus dem Nichts schufen Rosi und Toni Strumbel Schritt für Schritt ihre Judoschule. Mit Fleiß, Phantasie und Zuversicht wurde ein altes Gebäude in einem Hinterhof, eine ehemalige Fabrik, hergerichtet und nach umfangreichen Umbauarbeiten eröffneten die beiden dann 1974 das Judo-Zentrum Offenburg in der Wilhelmstrasse 9.

Offenburg war zu dieser Zeit zwar keine Judo-Wüste mehr, aber noch eine karge Steppe. Judo konnte man nur in der französischen Kaserne betreiben, jedoch gab es für deutsche Judokas nicht immer Einlass. Je nachdem wie erfahren oder informiert die Torwache war, durfte man passieren oder nicht, und dies nur einmal die Woche. Die Matte dort war der absolute Härtetest. Reisstrohmatten auf Betonboden, ohne Schwingboden oder Holzunterlage. Gürtelprüfungen im engeren Sinne gab es nicht. Irgendwann, wenn der Trainingsfortschritt nicht mehr zu übersehen war, sagte der Trainer: „Tu es vert!“ (Du hast grün!), mit diesem schlichten Ausspruch war man dann aufgestiegen in den nächsten Rang.

Als nun die Kunde von der neuen Judo-Schule kam, waren alle skeptisch. Einerseits hoffte man schon lange auf eine Trainingsstätte, andererseits fragte man sich, wer der Neue war und was verstand er wirklich vom Judo? Doch Toni Strumbel überzeugte durch sein fachliches Wissen, realisierte kontinuierlich sein Konzept in seiner privaten Judoschule und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Um an offiziellen Meisterschaften teilnehmen zu können wurde am 29.01.1975 der Judo-Club Offenburg e.V. gegründet.

Der erste Deutsche Meistertitel ließ nicht lange auf sich warten. Im Jahre 1979 gelang es Darko Ciric bei der Deutschen EM Gold zu holen. Der erste Deutsche Meistertitel für den Judo-Club Offenburg, dem noch viele folgen sollten.

Als Trainer machte Toni Strumbel immer mehr auf sich aufmerksam und die vielen unzähligen Erfolge im Spitzenjudo stellten sich ein. Alle erzielten Erfolge hier aufzuzählen, würde jeglichen Rahmen sprengen. Hier einige besonders nennenswerte:

  • 1982 wird Barbara Claßen Weltmeisterin, vorher mehrfach Vizeweltmeisterin und 5fache Europameisterin.
  • Gaby Czerwinski wird 1977 Europameisterin und im Jahre 1980 fünfte bei der Weltmeisterschaft.

Außerdem hat Toni Strumbel eine Reihe Deutscher Meister hervorgebracht, in Einzel- wie in Mannschaftswettbewerben.

Hier die Namen einiger Kämpfer/-innen vom Budo-Club Offenburg, die sich Medaillen bei Deutschen oder auch internationalen Meiterschaften erkämpften:

  • Maria Bachis
  • Darko Ciric
  • Norbert Ehret
  • Diana Fischer (geb. Braun)
  • Gerhard Grafmüller
  • Irmgard Herold
  • Martin Heuberger
  • Andreas Kassner
  • Alexander Leiser
  • Wilfried Mannshardt
  • Karin Mildenberger
  • Noah Sauer
  • Max Schengel
  • Barbara Stehle
  • Martin Vogt

Und hier noch Fotos von den erfolgreichen Mannschaften:  

Jahrein, jahraus standen persönliche Wünsche wie Urlaub usw. zurück, wurden stets dem Judo-Zentrum nachgeordnet. Toni Strumbel ging neben seiner Selbständigkeit dem zeitaufwändigen Judosport nach, fuhr als Landestrainer wöchentlich hunderte von Kilometern, um an anderen Stützpunkten die Creme de la Creme im Judo zu trainieren. In dieser Zeit war er jedes Wochenende unterwegs, nicht dass er nur Trainer ist, nebenbei erfolgt auch noch eine Kampfrichterkarriere, bis hin zum internationalen B-Kampfrichter.

1983 beginnt der Bau seines „Lebenswerkes“, einer eigenen Judoschule im Industriegebiet Waltersweier, das heutige Budo-Sportzentrum, das 1986 vom Badischen Judo-Verband zum Judo-Landesleistungszentrum ernannt wird. Hier entdeckt und trainiert Toni Strumbel zahlreiche Talente, betreut und fördert sie wie in einer großen Familie. Bekannte Namen gehen hier ein und aus. Es finden hier zahlreiche Lehrgänge und Meisterschaften statt, manchmal viele Wochenenden hintereinander.

Auch heute noch zählt der Budo-Club Offenburg zahlreiche Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene. Rosi Strumbel hat einen großen Anteil daran, dass Toni Strumbel auf eine so erfolgreiche Zeit zurückblicken kann. All die Jahre hat sie unermüdlich für die Sportler außerhalb der Kampffläche gesorgt. Rosi`s Gastfreundlichkeit und ihre Siegerkuchen, von denen sie seit nun fast 40 Jahren, fast jedes Wochenende mindestens einen bäckt, werden bis weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt und anderswo vermisst.

Sportzentren wurden schon viele gegründet, viele verschwanden, wechselten den Besitzer. Fleiß und Zuversicht reichen zum Bestehen nicht aus. Toni Strumbels hohes fachliches Wissen und Können, Rosi Strumbels haushälterisches Talent und das, was schon bald vielen diese Judoschule heimisch machte, waren wahrscheinlich der Schlüssel zum Erfolg.

Toni Strumbel erhält für seine Verdienste um den Judosport diverse Auszeichnungen, auch von der Stadt Offenburg, im Jahre 2007 den Sportehrenbrief, die höchste Sportlerauszeichnung der Stadt. Vom Badischen Judo-Verband wurde ihm im Jahre 2011 für seine Verdienste der 8. Dan verliehen, eine überaus großartige Ehrung, die nur ganz wenigen zuteil wird. Toni Strumbel ist derart mit dem Judosport verbunden, dass diese Sportart sein Leben ist. Nach seiner aktiven Laufbahn zeigt er immer noch, dass ihm der Judosport sehr am Herzen liegt. Als Leiter vom Budo-Sportzentrum widmet er sich mit ganzem Herzen vor allem dem Judo-Nachwuchs und sorgt mit seinem Engagement und seinen jahrzehntelangen Beziehungen für die Entwicklung junger Talente. Auch heute noch hat der Budo-Club Offenburg einen guten Namen, auch im internationalen Judo-Geschehen.

Toni Strumbel ist fast sein ganzes Leben lang auf und auch an der „Matte“ zu Hause, hier einige der wichtigen Stationen:

  • 1973: Judolehrerprüfung
  • 1973: Bundes-B-Kampfrichter
  • 1974: Eröffnung vom Judozentrum in Offenburg, Wilhelmstraße
  • 1974-2001: Toni Strumbel gibt Dan-Vorbereitungs-Lehrgänge und bildet Übungsleiter aus
  • 1975: Lehrwart von Südbaden
  • 1975-1979: Landeshonorar-Trainer der Frauen
  • 1980: Bundes-A-Kampfrichter
  • 1983: Verleihung vom 6. DAN
  • 1984: Eröffnung der eigenen Judoschule, dem Budo-Sportzentrum
  • 1986: Ernennung des Budo-Sportzentrums zum Landesleistungsstützpunkt durch den Badischen Judo-Verband
  • 1986: Toni Strumbel wird Landestrainer von Baden
  • 1987-1992: Toni Strumbel besucht die Trainerakademie in Köln und wird
  • 1988-1992: neben seiner Tätigkeit als Leiter des Landesleistungszentrums auch noch Honorartrainer im Bundesstützpunkt Sindelfingen.
  • 1992: Verleihung vom 7. DAN
  • 1990-2002: Internationaler B-Kampfrichter
  • 2011: Verleihung vom 8. DAN

 

 

Toni Strumbel hat seinen letzten Kampf verloren.

Toni Strumbel ist in den frühen Morgenstunden des 11.11.2014 friedlich zu Hause eingeschlafen. Wir trauern sehr um ihn.

Toni StrumbelEs ist uns ein Herzensbedürfnis all denen Dank zu sagen, die uns in vielfältiger Form ihr Mitgefühl und ihre Hilfe angetragen haben. Besonderen Dank an alle, die mit viel Einfühlungsvermögen die Trauerfeierlichkeiten zu einem würdigen Abschluss gestalteten. Danke an alle Freunde und die vielen Bekannten, die uns mit Worten, Gesten und Taten gezeigt haben, dass wir in unserer Trauer nicht alleine sind. Diese Wertschätzung hat uns tief bewegt. Danke für die schönen Blumen, Kränze und Zuwendungen. Wir werden noch lange nicht aufhören, Toni zu vermissen und es tut gut zu wissen, dass wir damit nicht alleine sind. Allen, die sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre liebevolle Anteilnahme auf so vielfältige Art zum Ausdruck brachten, danken wir von Herzen

-Familie Strumbel-

Toni Strumbel hatte mit seiner Frau Rosi Strumbel im Jahr 1974 in Offenburg in der Wilhelmstraße eine Judoschule gegründet. Für seine Verdienste im Judo-Sport über mehrere Jahrzehnte bekam er im Jahr 2011 den 8. DAN verliehen.